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  1. Waldviertler Karpfen
  2. Karpfenteichwirtschaft
18.07.2020 | von DI DI Leo Kirchmaier
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Karpfenzucht im Waldviertel

Die Karpfenzucht im Waldviertel ist „Hand-Werk“ und „Natur-Wissenschaft“ im wahrsten Sinne des Wortes.

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© Florian Kainz/Archiv Aqua

Fischerhandwerk mit langer Tradition

Die Bewirtschaftung der Teiche erfolgt mit viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl im Gleichklang mit den Gegebenheiten der Natur. Hoch technische Produktionsverfahren die intensivste Produktionen ermöglichen, der Einsatz von Antibiotika oder chemischen Düngemitteln um jeden Preis wird grundsätzlich abgelehnt. Die Tradition der Karpfenteichwirtschaft reicht dabei in Niederösterreich mehr als 500 Jahre zurück. Das umfangreiche Wissen der Teichwirte kann als Lehrberuf des „Fischereiwirtschaftsmeisters“ erworben werden.
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Karpfen © Florian Kainz/Archiv Aqua

Vom Brütling zum Speisefisch

Nach dem Ablaichen der Mutterkarpfen etwa Ende Mai dauert es vier lange arbeitsreiche Jahre, bis die „Karpfen-Winzlinge“ zu stattlichen 2 - 3 kg schweren Speisekarpfen herangewachsen sind.
Die langen rauen Wintermonate verbringen die Karpfen an den tiefsten Stellen der Teiche in einer Art Winterruhe, wobei sie kaum fressen und auch nicht wachsen.
Wenn die ersten Sonnenstrahlen das dicke Eis schmelzen, erwachen die Teiche wieder zum Leben. Es entwickeln sich Kleinstlebewesen (Bodentiere und Planktonorganismen wie Wasserflöhe), die den Karpfen als natürliche Nahrung dienen. Die niedrige Anzahl der Fische in den Waldviertler Teichen ermöglicht es, die Zusatzfütterung mit Getreide auf ein Mindestmaß zu beschränken.
Die Erträge sind durch diese naturnahe artgerechte Aufzucht zwar vergleichsweise niedrig, gewährleisten aber hinsichtlich Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der Besatzfische und Fleischqualität der Speisekarpfen höchsten Standard.
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© Florian Kainz/Archiv Aqua

Das Abfischen ist der Höhepunkt im Jahr

Traditionsgemäß findet im Herbst oder im zeitigen Frühjahr das „Abfischen“ der Teiche statt. Beim Abfischen wird das Wasser fast zur Gänze aus den Teichen abgelassen. Auch wenn gewisse Arbeitsschritte durch eine verbesserte technische Ausrüstung vereinfacht wurden, so ist und bleibt das Abfischen der Teiche immer noch sehr arbeitsintensiv und ist nur durch Handarbeit zu bewerkstelligen. Nach dem Ablassen der Teiche verbleiben die Fische in der sogenannten Fischgrube, also der tiefsten Stelle des Teiches vor der Ablassvorrichtung.
Starke Männer und Frauen in brusthohen Wathosen holen die Fische dann mit langen Zugnetzen ans Ufer, wo sie mit Keschern (kleine Handnetze mit Stiel) aus dem Wasser gehoben werden. Dann werden die Fische händisch in Bottichen nach Größenklasse und Fischart sortiert und in großen Wasserbehältern direkt zu Kunden oder zu den Hälterungen gebracht. „Hälterungen“ sind von Frischwasser durchströmte kleine Teiche, aus denen die Karpfen jederzeit entnommen und absolut frisch angeboten werden können. Die Hälteranlagen bieten also optimale Bedingungen und dadurch können auch zur Weihnachtszeit die Waldviertler Karpfen frisch angeboten werden.
 
© Sonja Eder/Archiv Aqua© Sonja Eder/Archiv Aqua© Sonja Eder/Archiv Aqua© Sonja Eder/Archiv Aqua[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmmedia%2Fimage%2F2016.11.23%2F1479906855088489.jpg]
© Sonja Eder/Archiv Aqua

Großes Waldviertler Abfischfest bei Heidenreichstein im Waldviertel

Diese traditionelle Form der Fischernte wird dem breiten Publikum bereits seit Jahren beim großen Waldviertler Abfischfest am Bruneiteich bei Heidenreichstein präsentiert. Neben Fachinformationen rund um die Teichwirtschaft beim Stand des NÖ Teichwirteverbandes wird auch immer bestens für das leibliche Wohl gesorgt. So lockt dieses Ereignis der besonderen Art alljährlich tausende interessierter Zuschauer an, die beim „Abfischfest“ die Gelegenheit haben, einerseits direkt bei der Abfischung dabei zu sein und andererseits auch gleich köstliche Karpfenspezialitäten zu verkosten.

www.abfischfest.at
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© Florian Kainz/Archiv Aqua

Nachhaltigkeit trifft auf Genuss

Die traditionelle Karpfenteichwirtschaft ist eine der nachhaltigsten Formen der Fischzucht. Das hängt einerseits mit dem Ökosystem Teich und andererseits mit dem Karpfen selbst zusammen. Vergleicht man die Karpfenteichwirtschaft mit der Rinderproduktion, so ist der Teich Stall und Weide zugleich. Das heißt, die Produktionsfläche, der Teich, ist nicht nur Lebensraum sondern auch gleichzeitig Futterplatz für die Karpfen, da sich diese zu etwa 50 Prozent von der im Teich lebenden Naturnahrung, zumeist Wasserflöhe und Bodentiere, ernähren. Und der Rest wird in Form von Getreide zugefüttert. Hier machen sich Teichwirte die Eigenschaft der Karpfen zunutze, Stärke zu verwerten. So kommt man in der Karpfenteichwirtschaft ohne das üblicherweise in Aquakulturen eingesetzte Fischmehl und Fischöl aus, dem Karpfen sei Dank!
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Großer Schandacherteich bei Morgenstimmung © JB/Archiv Aqua

Teiche leisten mehr

Neben der Produktion von hochwertigen Lebensmitteln, erfüllen die Teiche aber auch noch eine Reihe weiterer, sogenannter Ökosystemleistungen.
Gemeint sind hier neben der Bedeutung der Teiche für den heimischen Tourismus als prägendes Element des Landschaftsbildes, auch die Biodiversitätsfunktion, die Funktion im Wasserhaushalt einer Landschaft und die Bedeutung der Teiche für das Klima. So bilden Teiche mit den angrenzenden Verlandungszonen oft vielfältige Lebensräume, die wesentlich für den Schutz verschiedener Tierarten, wie zum Beispiel Insekten, Amphibien oder Pflanzenarten in der Kulturlandschaft verantwortlich sind. Wissenschaftler bezeichnen solche Flächen als ökologische Hot-Spots in der Landschaft. Besonders an der Ausbreitung gefährdeter Arten sind Teichlandschaften maßgeblich beteiligt.
Aber Teiche fungieren auch als Nährstofffallen für gewisse Nährstoffe, wie zum Beispiel Stickstoff. Auch bei Hochwasser können Teichlandschaften wesentlich dazu beitragen, die Hochwasserwelle abzudämpfen und das Wasser verzögert in die Fließgewässer abzugeben. In Einzelfällen werden Teiche sogar zur Stromerzeugung verwendet. Auf das Kleinklima der näheren Umgebung wirken Teiche ausgleichend aufgrund der Temperaturpufferkapazität des großen Wasserkörpers. So können die Temperaturextreme vor allem während Hitzeperioden durch ein feuchteres und milderes Kleinklima abgemildert werden.
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© Florian Kainz/Archiv Aqua

Nur Bewirtschaftung der Teiche hält Ökosystem aufrecht

Die Teiche können diese vielfältigen Funktionen aber nur übernehmen, wenn diese regelmäßig gepflegt und fachgerecht bewirtschaftet werden. Ohne die Arbeit der Teichwirte würden diese Ökosysteme allmählich verlanden, beginnend mit einer Verschlammung des Teichbodens, gefolgt von einer Verschilfung.

Nur funktionierende Teichwirtschaften garantieren den Fortbestand der Teiche und des hochwertigen Lebensmittels Karpfen.
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Teich - Winterlandschaft © Günther Gratzl/Archiv Aqua
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Produkt-Marketing und -Innovation: Bisher und Zukünftig

Weitere Fachinformationen

  • Karpfenzucht im Waldviertel
  • Produkt-Marketing und -Innovation: Bisher und Zukünftig
  • Karpfen und deren Vermarktung: Einst und Heute Teil I

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Großer Schandacherteich bei Morgenstimmung © JB/Archiv Aqua
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Teich - Winterlandschaft © Günther Gratzl/Archiv Aqua